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„Diesen Dezember werde ich zweiundzwanzig.“ Auch das entsprach nicht der Wahrheit. Sie wurde erst zwanzig.
Plötzlich betrat eine junge Frau, etwa in Melissas richtigem Alter, den Raum. Sie musterte das Baby entzückt. „Bist du aber süß.“ Ohne die anderen zu beachten, ging sie auf das Kind zu und ergriff dessen kleine Hand. „Hallo.“
„Das ist meine jüngste Tochter. Oksana, das ist Melissa. Oksana hilft bereits im Krankenhaus mit, möchte einmal Medizin studieren.“, erzählte Agatha stolz.
Melissa nickte. „Freut mich.“ Sie reichte ihr die Hand.
Oksana musterte sie nachdenklich. Sie war wahrscheinlich kaum älter als sie selbst, strahlte aber so viel Erfahrenheit aus. Was mochte ihr wohl passiert sein, dass sie dieses niedliche Baby abgab? Ehrlich wie sie war, begann sie sogleich. „Können wir dir helfen? Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit, dass du das Kind behaltest?“
Agatha warf ihr einen warnenden Blick zu. Nach einigen schlechten Erfahrungen hielt sie nichts mehr von zu großen Hilfeleistungen. Sie war dafür zuständig neue Eltern für das Kind zu finden. Das musste genügen.
Melissa wich ihren Blicken aus. „Nein. Das hier ist die einzige Möglichkeit.“ Das auszusprechen brach ihr das Herz. Es war endgültig. Es gab kein Zurück mehr. Der Druck auf ihrem Herzen begann ihr die Luft zu nehmen. „Ich will, dass sie es besser hat…sicher ist…außerdem möchte ich anonym bleiben….“
„Wir würden Ihre Daten sicher verwahren. Sie können uns vertrauen. Die Daten sind wichtig, sollte Ihre Tochter Sie eines Tages finden wollen.“, erklärte Agatha mit beruhigender Stimme. Oksana drückte Melissas Hand. Sie wollte ihr so gerne helfen. |
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