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Das leere Grab
von SoulFlower >>
Ich knie vor dem Grabstein. Warum? Warum jetzt, warum hier, warum sie? Es sind schöne Blumen, auf ihrem Grab. Gelb. Und rot. Es erinnert mich sehr an einen schönen Sommertag, mit ihr. Oh Gott, egal was ich sehe, es erinnert mich an sie.
Der Tod. Er kommt immer. Und immer zu früh. Sie war noch viel zu jung. Ein schönes Leben hatte sie, doch viel zu wenig Zeit ihre Ziele zu erreichen.
Ausser mir war niemand da, an ihrem Grab. Doch es war keinesfalls so, dass sie keine Freunde hatte. Aber es war Mitternacht, um diese Zeit ist der Friedhof meist ziemlich verlassen. Nur ich war noch da. Ich wollte mich von ihr verabschieden, ohne grosses Theater. Die Blätter raschelten im Wind, es war Herbst. In einem Monat wäre sie 18 Jahre alt geworden.
Es war eine klare Nacht und für diese Jahreszeit recht warm. Ich legte mich auf ihr Grab, und schlief mit Tränen in den Augen ein.
Schritte weckten mich plötzlich. Ich hatte wohl bis am morgen geschlafen. Ich sah Leute. Auf dem Weg zu ihrem Grab. Es waren ihre Freunde, die sie geliebt hatte. Ihre Familie, ihr Leben. Ich stand auf, und stellte mich neben den frischen Grabstein. Die Freunde standen nun auch davor. Vor ihrer letzten Ruhestätte und hielten sich aneinander fest. Einige vergossen Tränen, andere nicht. Doch ich wusste, alle fühlten das gleiche. Ich fühlte es. Und es war Zeit für mich zu gehen. Denn nun wusste ich, dass sie mich nicht vergessen werden.
23. Juli 2009 |
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