Lyrik > Mystery |
|
|
Allerheiligen
von Georg Ettlin >>
Gedränge ist bei Gräbern in dem Friedhof heute,
so bin ich schon zur Nacht dort hingegangen
wo ewig Seelen frommer Toten sind gefangen :
Doch sehe ich am Tag dort vielzuviele Leute...
...Die meisten sind schon bleich und prämortal
und viele Kranke tragen längst Verbände,
sie hinken mit dem Gipsbein durchs Gelände,
denn hinterm düstren Friedof ist schon ihr Spital.
Am Knöchlein Mutters Seelchen war gehangen
am rauhen Rand von alten Grabesplatten
und Mutter hat geweint in Mondes Schatten,
doch starr sie hat geschaut aus kalten Wangen.
So träumt` ich Nachts, als ich mit Mutter einsam war,
sah ihre Finger eingeklemmt am Grabesrand,
am Morgen raubten mir die Raben den Verstand :
Sie pickten bleiche Knöchlein dort, ... wie sonderbar!
***
c/G.E.
1. November 2012 |
|
|
Seite
1 von 1 |
|
|
Kommentare (0) |
|