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Wahrnehmung
von Tom Mikow >>
Ich liege im Gras,
halte den Spiegel in der Hand.
Mir gefällt, was ich sehe.
Junger Körper mit glatter Haut
in elegantem Kleid.
In der Ferne gehen
die Menschen an mir vorbei.
Sie sehen zu mir herüber,
wollen mit mir reden.
Ich beachte sie nicht.
Sie sind mir egal.
Bin beschäftigt
mit meinem Bild im Spiegel.
Habe keinen Blick übrig
für andere Menschen.
Ich liege im Gras,
scheine in ihm zu versinken.
Der Spiegel zerbrochen neben mir,
Die Knochen ermüdet.
Kann mich kaum mehr bewegen.
Mein einst so schönes Gesicht,
zerfurcht von Runzeln.
Trübe Augen, mit denen ich
hinüber sehe zu den Menschen,
die achtlos an mir vorüber hasten,
und mich nicht wahr nehmen.
26. Februar 2008 |
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