Lyrik > Menschen |
 |
|
Verzeiht uns
von Chablis >>
Es gab einmal richtige Bäume am Fluss,
wie ihr's schon auf Bildern geseh'n.
Auch steh'n noch ein paar im Museum der Stadt.
Wir werden schon bald dorthin geh'n.
Ihr Kinder, hört zu, was ich sage, ist wahr.
Ich war noch sehr jung, noch ganz klein,
als mein Vater erzählte, mit glänzenden Augen,
von Wäldern und Vögeln am Rhein.
Es gab Fische im Wasser, man konnte sie essen.
Auch roch es ganz anders als jetzt.
Man konnte sogar sich die Hände drin waschen
und hat sich noch nicht mal verätzt.
Auch gab's mal ein Land an der Küste der See.
Ein Damm schützte Menschen und Vieh.
Das war zu der Zeit, als es Eisberge gab.
Ich bin sicher, ihr glaubt mir das nie.
Sie nannten es Holland, es lag in Nord-West,
voller Blumen und Wiesen so grün.
Das Meer hat's genommen, es versank in der Flut.
Vergeblich war alles Bemüh'n.
Die Tiefen der Erde voll Öl und voll Gas.
Es gab Autos, die damit betrieben.
Auch die Sonne schien hell und wärmte das Land,
doch nichts davon ist uns geblieben.
So lang' ist's schon her, lang' bevor es geschah.
Aus Fehlern wir Lehren nie zogen.
Ich kann euch nur bitten, verzeiht uns're Schuld.
Um's Leben wir euch hab'n betrogen.
27. Mai 2007 |
 |
|
Seite
1 von 1 |
|
 |
Kommentare (0) |
|