writtenby.ch - Freies Texte Portal

Startseite

Texte
Kurzgeschichten
Lyrik
Romane
Experimentelles

Suchen
Texte
Autoren

Autorenbereich
Publizieren
Registrieren
Regeln

Writtenby
Datenschutz
Gönner werden
Impressum & Kontakt
 
Lyrik > Menschen

Tennis-Spielerin

von Funkenflug >>

Was geschieht?
Das Haus steht wohlgeordnet da, gelüftet und gesaugt
Behagen spendend, sonntäglich frisch
du unterwegs barfuß
auf gewirktem kurzfädrigen Teppichboden
erst ins Bad, dann auf die Veranda
plötzlich
die Unterlippe pustend vorgeschoben
stößt du auf heißen Kaffee
du genießt die selbstverständlichen Dinge
das Licht, die Wärme,
die Stromrechnung ist bezahlt
automatische Belastung des Girokontos
so bist du in deinem Nest, in deinem Zuhause,
das dir Arbeit zuschaufelt und Sonntage
immer wieder siehst du die Wolken, sie treiben grau und schwer
Wünsche bauschen sich auf, zwingen Fragen
an den Wald denkst du, du siehst dich im Dickicht
wo es dunkelt und dämmert
Umrisse fehlen, alles ist unentschieden
die Wahlfreiheit tut dir gut
du atmest die Winterluft
du siehst die Hälfte des Lebens
du horchst, du läßt den Arm lang hängen, den Tennisarm
du gehst gebückt,
du brichst durchs Gebüsch, in das kein Strahl dringt
im Kriechen ereichst du den Wald
Lange stehst du am Weiher,
den Weiden säumen am freien Feld
ein Kräuseln geht über das Wasser
unheimlicher Schauer, der dich bewegt
du mußt schlucken
heiß fühlst du. dass du da bist
jetzt
herzschlagend
jetzt
am dreiundzwanzigsten Januar
nichts
was in Zweigen knistert
was im Waser schweigt
bedrückt dich
oder was deine Füße beiseitestossen
Steine und Kiesel ungeritzt
deine Hand, die Innenfläche, ist ganz trocken
Die Forelle steht und blickt dich an Bezugsperson bist du, Strohmabnehmerin
dein Sonntag steht nun hoch am Himmel
im Licht des Januars
Worte tropfen wie Drogen dir ins Blut
sie lassen Stühle, Tische schweben
das ganze Sonntagshaus
Seite von 2
Kommentare (0)