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DER MANN IM WEIßEN BADEMANTEL

von Jenno Casali >>

Und immer, immer wieder wird es Nacht, Senorita,
Und immer wieder sagt dir mein Klavier, was ich will:
Dir danken, Chérie, für den Abend,
Dich fühlen, blondes Haar, wenn der Morgen erwacht /
Und du fliegst mit mir
Irgendwohin, in die fernste Ferne,
Denn kein Meer ist so wild,
Keine Sonne so hautnah,
Wie die Liebe, die Leidenschaft, die uns trägt

* In die fernste Ferne - ihr werdet euch noch wundern,
Ihr, am Stammtisch im Eck in der Konditorei,
Ihr, von oben, von unten, von nebenan,
In diesem ehrenwerten Haus,
Wo es neonhell nach Spießigkeit riecht /
Nur einmal zu deinen Gitarren, Argentina,
Einmal zu der Musik, die auf den Gehsteig klang,
So fremd und südlich /
Denn heute beginnt es,
Das Mitten-im-Leben, das Jetzt-oder-nie!

* Doch die Welt, ein Café Größenwahn,
Hat auch der Teufel gemacht,
Mit Grüßen aus der Hölle auf dem sinkenden Schiff /
Und die Krone der Schöpfung,
Sie sah auf die Uhr:
Fünf Minuten vor zwölf!
„Willkommen lebe das Laster“
„Beim letzten Tanz auf dem Vulkan!“

* Und immer, immer wieder geh ich ans Klavier,
Werde da sein, verdammt zur Revolte,
Dieser Traumtänzer, der ich bin /
Höre auf den Mann mit dem Fagott
Und singe das Lied, das nie zu Ende geht
Bis ans Ende meiner Lieder ...


© Jenno Casali

20. Dezember 2016
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