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Lyrik > Gesellschaftskritisches

Eros und der zarte Jüngling

von Georg Ettlin >>

Und ferne in vergangenem Jahrhundert noch,
da durften Knaben von den Mädchen gar nichts wissen :
Beim Riechen an den weichen Betten, fremden Kissen,
zum ersten mal der Jüngling fremde Frauen roch !

Die reine Liebe in dem jungen, edlen Herzen
die suchte mancher Knabe nicht mehr bei der Mutter,
bei fremden Frauen schon, die bleich und zart wie Butter:
Und doch, der Duft verwirrte, machte Lust und Schmerzen !

Wie konnten schöne, fromme, kluge Mädchen dort
in ihrem keuschen Bett so seltsam lustvoll riechen,
wenn ihre Augen nur nach Herzensliebe riefen ?

So kam es, dass die Jünglinge ganz einsam schliefen,
man liebte nur mit Zetteln und mit kleinen Briefen,
den "bösen" Eros stiess man aus den Betten fort !


***

c/G.E.
















13. Juli 2014
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