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Lyrik > Fantasy

Schutzengelballade

von Frank Wallner >>

Zwei Schutzengel,
die Friederike und der Fritz,
flogen in Eile und schnell wie der Blitz
zu ihrem Menschenkind.
Es geriet bald in große Not,
ihm drohte Gefahr,
vielleicht sogar der Tod.

Da zog ein Gewitter herauf,
und ihnen wurde ganz bang,
denn heftiger Regen,
Sturm und Hagel sie zwang,
notzulanden. Aber wo?
Unter ihnen ein dichter Wald,
überall Bäume - es gab keinen Halt.

"Dort!", rief der tapfere Fritz
und mit einem Satz,
landeten beide im Harz
auf dem Hexentanzplatz.

Ihre Flügel vom Regen ganz aufgeweicht
sie zitterten gar schecklich,
denn Schutzengel frieren leicht.

Es war der letzte Tag im April,
der Abend bevor der Mai erwacht,
hier auf dem Blocksberg begann
die Walpurgisnacht.

Die Teufelchen trommelten
bong, bong, bong, bong
und sangen einen gar schaurigen Song.
Die Hexlein tanzten dazu im Kreise,
linksherum, rechtsherum,
und kicherten zu der unheimlichen Weise.

Ganz ängstlich saßen die Schutzengel
am höllischen Feuer.
Ihre Flügel trockneten,
aber das Fest war ihnen gar nicht geheuer.

Bald rückte der Morgen heran.
Langsam dämmerte es schon.
Die Teufelchen schliefen ein,
und die Hexlein flogen davon.

Vollbracht!
Jetzt geben die tapfersten Schutzengel der Welt,
die Friederike und der Fritz,
wieder auf ihr Menschenkind acht.


15. Mai 2010
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