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Lyrik > Fantasy

DAS WOLKENHAUS

von Vismara Rudolf >>

ES WAR EIN SONNIGER REGENTAG
Wolken hingen am wolkenlosen Himmel
und darunter, etwas tiefer vielleicht, da wieherte ein Schimmel.
Vermutlich war er weiss.
Von hier aus konnte man ihn gerade noch sehen.
In der Nähe sah es jedoch anders aus.
Er war kohlrabenbrandschwarz, gezeichnet von Asche
und Russ.
Die Wolken türmten sich übereinander mit kindlicher Freude
und eifrigem Fleiss, bis sie den Himmel bedeckten mit Bäuschchen aus flaumigem Weiss, von zartweichem Wattengewölk von vorne bis ganz hinten.

Oh wie lieblich reimet sich doch Bäuschchen auf Häuschen,
oh wie niedlich weiden die Schäfchenwölklein
am frühlinghaften Montagvormittag Himmelsgewölbe
Hochjauchzende, bitterseufzende mit Cumulusblumenwolken
befrachtete, zart trällernde Wolkensymphonie.

Auf Wolke sieben gleich neben des Luftschlosses goldenen
Zinnen befand sich des Donnergrollenkönigs Gesindehaus,
da gingen Frau Holles Töchter beschwingten Schrittes
ein und aus.und suchten im Wolkenreich nach Donner
und Blitz - um zu erfahren wie der Feuervogel wohl sehet aus,
der uns bringet den Wind aus heisser Wüstenei.
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