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regieanweisung.
von Florian Leiffheidt >>
auf den straßen laufen tote hunde
bein an bein
schwanz an schwanz
das fenster des schlachters ist eingeschlagen
von steinen die die
vegetarier
warfen
gestern oder den
tag davor
ein kleines kind im roten
mantel läuft
durch die dunklen gassen
nicht verbrannt wie
auf leinwänden
das rotmäntelchen klaut einer alten dame die handtasche
ein axolot sieht zu
zurückgekehrt von seinem abgekupferten straßentod
ein liebespaar zweisam einsam
allein
im park
sie
schüttet ihr herz aus
gallertartige masse auf parkboden
er
speit herzen aus
als beweis seiner liebe
die toten hunden laufen durch
die lebendigen straßen an
huren bettlern totschlägern vorbei
lachende kinder spazieren aus dem
tabakwarengeschäft zünden sich gegenseitig
und einander die zigaretten an
danach gehen sie zur
beichte
zum vertrauenslehrer des misstrauens
ein amokläufer plant den nächsten schachzug
will besser sein als seine trittbrettfahrer
die toten hunde sind am theater angekommen
noch rechtzeitig um das stück zu proben
ein drama
kopulierende menschen sich gegenseitig ignorierend
lediglich vertieft
ineinander
die makabere handlung wird aufgelockert
hatte der autor
in einem interview bekannt gegeben
durch tote tiere
im dreivierteltakt auf der bühne tanzend
bein an bein
schwanz an schwanz
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20. März 2010 |
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