Lyrik > Alltag |
|
|
Die Lebensreise
von Anita Namer >>
Manchmal
stelle ich mir vor,
mein Leben wäre wie eine Reise mit einem Segelboot...
Voller Tatendrang. Forschergeist. Entdeckungsfreude - steche in See.
Ja, ja - ich habe die Route geplant, genügend Vorrat dabei, habe mich für jedes Wetter gewappnet.
Zuerst segle ich ein wenig in ruhigen Gewässern dahin, um mich im Umgang mit den Segeln, dem Schiff und dem Ruder ein wenig zu üben. Ich schau mir an, wie andere das so machen und höre mir alle möglichen Tipps an.
Nach und nach werde ich mutiger, trau mich in tiefere Gewässer und sogar auf die Weltmeere. Begegne anderen Schiffen, großen, kleinen, mit Motor, mit Segeln, mit Rudern, Tretbooten, Flößen, Schlauchbooten, Kanus….
Ich erkenne die Vielfalt – und bin plötzlich ziemlich stolz - auf mein Segelboot. Es ist irgendwie speziell auf mich zugeschnitten und scheint mit mir zu wachsen oder kleiner zu werden…
Manchmal, wenn ich glaube - ich wüsste bereits alles um erfolgreich Weltumseglerin zu sein - zieht unvorhergesehen Sturm auf und zeigt mir, dass es mehr gibt, stärkeres und dass die Achtsamkeit auf jeden Augenblick trotz aller Routine wichtig ist.
Ja – manchmal bin ich schon auf eine Kiesbank aufgelaufen oder auf einen Felsen, musste pausieren um mein Boot reparieren zu lassen, doch bisher ging es immer irgendwie weiter.
Nun ja – manches Segel ist gerissen und musste geflickt werden, das Holz brauchte hin und wieder einen neuen Anstrich – aber im Großen und Ganzen liegt das Boot noch gut im Wasser.
Manchmal segle ich alleine, manchmal zu zweit, manches Mal ist das Boot überladen und hat ganz schön Tiefgang. Hin und wieder nehme ich an einer Regatta teil oder freue mich sehr über so manches Begleit-Boot.
|
|
|
Seite
von 3 |
|
|
Kommentare (0) |
|