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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten
Fast gleichzeitig sprang er mit einem Satz auf und landete behende im Mittelgang, wo er der Stewardess den nicht blutenden linken Arm auf
den Rücken bog und ihre Nase in die Lehne von einem der Sitze bohrte. Die scharfe Kante des grossen Steins hielt er der Stewardess an den Hals und schrie, "Alles bleibt auf seinen Plätzen!"
Um ihn herum kreischten die anderen Passagiere und einige Kinder begannen zu weinen. Klotüren klappten auf und zu.
"Alles sitzenbleiben!", schrie er erneut. Dann erschien die zweite Stewardess im Gang. Er drehte seine Geisel der anderen Stewardess so zu, dass diese die Verletzung und das Blut sah. Erschrocken begann diese die unruhigen Passagiere anzuweisen, Ruhe zu bewahren und sitzen zu bleiben.
Patrick wurde in diesem Moment klar, dass das alles natürlich lächerlich war, was er hier machte, aber er hatte nun einmal damit begonnen und würde es auch durchziehen. "Damit das klar ist", schrie er nun über die Köpfe der Mitreisenden hinweg. "Die letzten drei Reihen sind Raucherplätze!"
Einen kurzen Moment lang zog er sogar in Betracht, freie Zigaretten für alle aus dem Bordshop zu fordern. Aber sie hatten seine Marke ja sowieso nicht.
Er hielt immer noch die Stewardess fest, die leise vor sich hinwinselte. Ihre Hand blutete stark und auf dem Boden hatte sich bereits eine kleine Lache gebildet.
Patrick überlegte, was er nun tun sollte. Seit dem 9.11. reagierten einige Leute etwas überreizt, wenn man ein Flugzeug entführte.
Konnte er nun noch sagen, 'alles nur ein Scherz' - und 'keine Panik!'?
Unentschlossen blickte er in die weit aufgerissenen Augen der Passagiere, die ihn unverhohlen anstarrten, und ein sehr mulmiges Gefühl beschlich ihn. Offensichtlich hatten die Leute richtig Schiss vor ihm.
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