writtenby.ch - Freies Texte Portal

Startseite

Texte
Kurzgeschichten
Lyrik
Romane
Experimentelles

Suchen
Texte
Autoren

Autorenbereich
Publizieren
Registrieren
Regeln

Writtenby
Datenschutz
Gönner werden
Impressum & Kontakt
 
Kurzgeschichten > Wahre Geschichten
sich das Ganze im Nachhinein als übler Scherz eines ganz besonders lustigen Jecken oder eines ausgesprochenen Karnevalshassers entpuppt. Doch es hatte genügt, um mehreren Tausend Karnevalisten einen lustigen Abend zu vermiesen. Die Halle wurde von der Polizei evakuiert und die feucht-fröhliche Veranstaltung war abrupt beendet. Sowohl die Kollegen als auch meine Augenklappe verlor ich im Gedränge, ebenso die hübsche Nixe. Ich tröstete mich damit, dass der eigentliche Höhepunkt der Session ja noch bevorstand, besorgte mir im Karnevalsladen eine neue Augenklappe und harrte auf Weiberfastnacht. Der Arbeitstag begann ähnlich wie der Sessionsauftakt, nur eine Spur verschärfter: Schon früh am Morgen belebten kostümierte Menschen die Straßen und Bahnen und weder das mit bunten Luftballons und Luftschlangen geschmückte Büro noch die verkleideten Kollegen erweckten auch nur im Entferntesten den Anschein, als beabsichtige jemand ernsthaft, an diesem Tag zu arbeiten (s. Klischee „der Kölner an sich“). Allein ich hatte für den Nachmittag einen Termin aufgedrückt bekommen – natürlich von einem dem Kölschen Brauchtum gegenüber völlig ignoranten Kollegen unserer Essener Geschäftsstelle. Verzweifelt musste ich mit ansehen, wie meine Kollegen nach und nach in den ersten Stock verschwanden, wo die offizielle Firmenfeier stattfand. Schließlich blieb nur ich vor meinem Rechner sitzend übrig und versuchte lustlos, mich auf das anstehende Meeting vorzubereiten, was angesichts des Partylärms nahezu unmöglich war. Dankbar nahm ich das eine oder andere Kölsch an, das mitfühlende Kollegen netterweise ab und an zu mir herunter brachten, und ließ mich zähneknirschend bemitleiden. „Du hast doch
zurück
Seite von 12
Kommentare (0)