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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten
Bälde der Höhepunkt des Karnevals bevor und man plante, sich gemeinsam auf eine Karnevalssitzung in die Köln-Arena auf der schäl Sick zu wagen und von Wieverfastelovend bis zur Nubbelverbrennung möglichst durchzufeiern (s. Klischee „der Kölner an sich“). Also übte ich. In jeder freien Minute spielte ich die Lieder rauf und runter, las eifrig die Texte mit und versuchte, mir zumindest die Refrains zu merken. Die kölsche Mundart war mir glücklicherweise nicht ganz fremd, war ich doch in meiner rebellischen Phase, so mit fünfzehn, sechzehn etwa, Bap-Fan gewesen und hatte von da her noch einiges an kölschem Wortschatz im Hinterkopf, wenn auch der Vokabular-Schwerpunkt gegensätzlicher nicht hätte sein können. Bis zur Sitzung in der Köln-Arena Anfang Februar hatte ich tatsächlich ein bescheidenes, aber wie ich meinte erlesenes, Repertoire einschlägiger Karnevals- und Kölnhymnen parat und Gassenhauer wie „Viva Colonia“, „Drink doch eine met“ oder „Eimol Prinz ze sin in Kölle am Rhing“ gingen mir ohne Verhaspler von den Lippen. Die Veranstaltung versprach also ein voller Erfolg zu werden. Das wurde sie zunächst auch. Meine Kollegen zeigten sich sichtlich beeindruckt von meinen Fortschritten im heimischen Liedgut und sogar mein nicht ganz so originelles Piratenkostüm fand leidlich Anerkennung. Ermuntert von dem in der Halle allseits praktizierten Karnevalsbrauchtum des Bützje und Stippeföttche und nicht zuletzt vom Konsum diverser „Feiglinge“ war ich bald gelöster Stimmung, hielt eine blonde Nixe im Arm und fühlte mich wie ein Prinz. Alles verlief also vielversprechend - bis der Bombenalarm kam. Wie der „Kölner Express“ (Kölner „Bild“-Äquivalent) am folgenden Tag titelte, hatte
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