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Kafka im Mutterkorn
von madmax >>
Ich wurde geboren als Georg Zander und lebte noch bis vor Kurzem als Protagonist in einem bis dato unbekannten und daher auch unveröffentlichten Kafka Roman. Leider wurde mein Dasein unlängst durch das Auftreten eines Mannes namens Albert Hofmann in zweifelhafte Bahnen gelenkt. Albert fuhr einen schwarzen Sportwagen, den er andauernd nur „Kumpel“ nannte und an dessen Kühlerende ein rotes Lichtband die Umgebung stets hastig und geheimnsivoll illuminierte. Manchmal, wenn Albert nach langer Sonntagsausfahrt mit diesem Gefährt in meinem ochsenblutfarbenen Walledersessel, wie so oft, ein Erholungsschläfchen zu machen pflegte, faselte er im Schlaf, als ob er versuchen würde, mir eine Anweisung zu erteilen. Ich solle der rosa Schnecke folgen, furchtbares wird sonst geschehen, nur immer der rosa Schnecke nach, flehte er schlaftrunken. Ich könne hierfür auch seinen schwarzen Sportwagen benutzen ergänzte er nach langem Stöhnen, das ihn fast aus seiner Erholung riss. Doch wo sollte ich überhaupt anfangen nach einer solchen Schnecke zu suchen? Ich war zunächst ratlos und rang mich daher schließlich dazu durch, meinen alten Schulfreund Ullrich Samsa bezüglich dieser Merkwürdigkeit zu befragen. Ullrichs Bruder Gregor unterwarf sich bereits vor längerer Zeit einer irreversiblen Mutation, nachdem er die Ohren eines sechsbeinigen Pferdes im Rahmen eines sonntaglichen Festessens in frittierter Form zu sich genommen hatte und verbrachte so den Rest seines kurzen Lebens als malvenfarbener Goldhamster im Hasenstall seiner Eltern. Er starb wenige Jahre später eines natürlichen Todes, als der preisgekrönte Rammler der Familie Samsa seinen Tribut für das ständige Bleiberecht Gregors in den gemeinsamen Stallungen einforderte. |
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