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Freunde
von RoterDrache >>
Wieder einmal stehst du vor dem Spiegel, findest dich wie so oft häßlich. Sie sagen gemeine Sachen und du weißt nicht was du glauben sollst. Die einen sagen du seist magersüchtig und die anderen behaupten du wärst zu dick. Heiß brennen die Tränen auf deinen Wangen. Das Messer in deiner Hand hältst du fest umklammert. Und wieder kommen dir die Gedanken. Du bist nutzlos, du bist dumm und du bist häßlich. Es würde allen besser gehen ohne dich. Du bist ohnehin nicht viel wert. Über Jahre haben sie dir das eingeredet, bis du es schließlich selbst geglaubt hast. Du setzt das Messer an deinem Handgelenk an und ziehst es langsam darüber. Kalt fließt das Blut über deinen Arm, aber du fühlst keinen Schmerz, du starrst einfach weiter dein Spiegelbild an. Merkst nicht mal, dass die Tür aufgeht. Erst die Ohrfeige holt dich aus deiner Welt zurück. Das Messer fällt zu Boden. Deine Wange brennt vor Schmerz, verwirrt siehst du ihn an, als er dir Worte ins Gesicht brüllt, die du nicht verstehen kannst. Du siehst die Angst in seinen Augen. Als er sagt, dass du deine Freunde nicht einfach so zurücklassen kannst, fällst du ihm um den Hals und fängst an zu schluchzen. Freunde! Ja, du hast Freunde. Freunde die dir den Rücken stärken und die dir immer beistehen und Freunde, die dir die Wahrheit sagen. Die einzige Wahrheit. Du bist genau richtig so wie du bist!
19. November 2006 |
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