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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten
dass ich einen ehemaligen und inzwischen nach München ausgereisten Schulfreund in Prag treffen wollte - konnte man sich den Wunsch, ein „Visum“ zu beantragen, das genehmigt werden würde, gleich ganz abschminken. Damals, als ich meinen Schul- und Sportfreund, wir waren beide gute Sprinter, in Prag wiedersehen wollte, wurde ich daran gehindert, in dem ich einen sogenannten P12 erhielt, einen Ersatzausweis, mit dem ich das Land nicht verlassen konnte. Außerdem musste ich mich wöchentlich beim ABZ, Abschnittsbevollmächtigten, melden. Der war so eine Art „Polizeilicher Blockwart“, zuständig für einen bestimmten Bezirk. Ich war 14 Jahre alt. Ich hatte meinen Ausweis gerade erst bekommen, als er mir wieder abgenommen wurde.
Trotz dieser Verbindung zum „imperialistischen Feind“ und obwohl ich mit der „Kirche von unten“ und dem Neuen Forum sympathisierte, in der Apotheke, in der ich arbeitete, eher als renitent galt und nicht staatstreu war, „durfte“ ich Mitte der 80-iger Jahre das erste mal in den Westen reisen. Ich hatte einen Leumund, den Leiter der Apotheke, in der ich arbeitete, Herr M., er war in der CDU und tat nach außen, ich sage mal „einen auf kooperativ“ und konnte im Gegenzug, das ein oder andere erreichen. Man musste im Osten immer so tun als ob, sonst ging es ab nach Bautzen. Außerdem ließ ich, um in den Westen reisen zu können, meinen Sohn Maxim bei seinem Vater in Ostberlin zurück. Als Faustpfand. Als Geisel, sozusagen. Diese erste Reise in den Westen wurde von den DDR Behörden wegen des 60-igsten Geburtstags meiner Tante D. in München genehmigt.
Willkürlich wurde der Ausreiseantrag, auch bei Besuchsreisen hieß es so, bei meiner Cousine B. abgelehnt, aus
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