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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten
keine Gegenmassnahme wird mich davor retten.
So Herr Weber, nun wollen wir mal schön brav unser Süppchen
essen, damit wir wieder zu Kräften kommen.
Ich möchte sagen, dass ich keinen Hunger habe, aber was ich zu brabbeln vermag versteht sowieso niemand. Auch die da mit
ihrem grossen Löffel tut bloss ihre Pflicht, doch ich wünsche mir
trotzdem, der Teufel möge sie holen.
Es waren ja die kleinen, alltäglichen Einsätze gewesen, die den
Dienst ausmachten. Der Gemüsehändler, dem immer Obst geklaut wurde. Mundraub! Anzeige grgen Unbekannt. Diebstahl
eines Regenmantels, mühsame Protokollaufnahmen: welchen
Schnitt hatten die Aussentaschen, aufgesetzt, in die Seitennaht
eingesetzt, mit oder ohne Lasche?- Fahrraddiebstahl: blau¨mit
Gepäckträger und vollem Kettenschutz, englisches Modell. -
Einbruch in eine Mietwohnung. Streitigkeiten zwischen Eheleuten. Sachbeschädigung. - Erstellen eines Signalementes
wegen Zechprellerei. Anzeige gegen Unbekannt. Ruhestörung
wegen Teppichklopfens über Mittag. Belästigungen, Park-schäden an Autos,harmlose Verkehrsunfälle.
Stellen Sie sich nicht so an, Papa Weber, Schön den Mund aufmachen. Ein Löffel für Mutti, einer für Papi. Ich kann nicht den
ganzen Nachmittag hier verbringen, es gibt noch andere, die Hunger haben.
Man rollt mich in den Gemeinschaftsraum. Ich will abwinken, doch meine Hand reagiert nicht, das Schütteln des Kopfes wird als Trotz ausgelegt. Alle diese alten Leute sitzen da, als wären
sie bereits schon tot, starren auf die Mattscheibe.
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