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Kurzgeschichten > Tierisches

Die klagende Eule und das Murmeltierchen

von Chelo Dominable >>

Inhalt
Ein Murmeltierjunges reisst von zu Hause aus, um einem wehklagenden Tier zu helfen. Es wagt sich bis zum finsteren Wald vor. Dort trifft es auf eine klagende Eule. Doch die ist nicht traurig, sondern vielmehr hungrig auf den kleinen Nager.

Die klagende Eule und das Murmeltierchen
Tiergeschichte

Mama hat gesagt: «Es bleiben alle Murmeltiere im Bau! Und es wird geschlafen bis all der weisse Schnee durch die Frühjahrssonne vergangen ist!» Das geht auch eine ganze Weile gut, bis in jener kalten Winternacht ein Murmeltierkind von dem schaurigen «Schuhuuu!» aufgeschreckt wird.
«Mami! Mami! Ich höre jemanden weinen!», flüstert das Kleine und trommelt mit seinen Pfötchen hektisch gegen die Schulter der Mutter. «Das bildest du dir ein, mein Schatz!», entgegnet das Muttertier schläfrig. Sie öffnet das Maul weit auf um zu Gähnen. «Nein, nein, nein! Horch! Gleich heult es wieder!» Das Kind lauscht konzentriert. Nicht ein Schnurrhaar rührt es vor Anspannung. Es verstreichen einige Minuten. Die Mutter ist schliesslich eingenickt, als das Wehklagen erneut erklingt «Schuhuuu!» Wieder schüttelt das Kind am Oberarm seiner Mutter. «Nicht schlafen! Wir müssen dem Tier da draussen helfen. Es hat furchtbare Angst! Und es weint!», betont das Kleine inbrünstig und wackelt aufgeregt mit seinem Schwänzchen. Die Mutter ist verärgert und schnauzt ihren Sprössling böse an: «Lass mich in Ruhe! Leg dich hin und schlaf!». Schmollend rollt sich das Kleine zusammen und döst ein. Doch sein Gewissen, dass ein hilfloses Geschöpf allein und verbittert in der Kälte steht, lässt dem kleinen Tierchen keine Ruhe. In den Tiefschlaf findet es nicht mehr.
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