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Kurzgeschichten > Tierisches

Die chinesische Fabel

von Marc P Sahli >>

Es war nicht leicht für Herrn Mue Huangyang, aus China kommend, sich an die Schweiz zu gewöhnen. Diese Sauberkeit, Übersicht und Pünktlichkeit. Er musste dringend eine Unterkunft finden, doch dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. Gleichwohl mochte Herr Huangyang das Wort „Diskriminierung“ nicht bemühen. War es sein Aussehen? Eher länglich, dünn, schwarzgrün und dunkler Kopf. Er weiss, er würde sich schon sehr bald und innert der nächsten zehn Wochen in sechs Larvenstadien verwandeln. Doch plötzlich öffnete sich doch noch eine Tür. Der Buchsbaum, selbst früher Ausländer und etwas verwildert, erbarmte sich des Herrn Mue Huangyang, der alsbald seinen Namen eindeutschen liess in Buchsbaumzünsler. Und nach ein paar Wochen im Larvenstadium entwickelte sich die Raupe zum Schmetterling. Doch leider hinterliess Herr Huangyang, nun Herr Buchsbaumzünsler, die Unterkunft im Buchsbaum völlig verwüstet. Ja er wurde seinem Namen als Zünder, Zöusler, völlig gerecht. Und die Moral von der Geschicht: wenn man sich von der hässlichen Raupe zum schönen Schmetterling verwandelt sollte man den Künstlernamen mit Bedacht wählen.
Huàngyáng Mùé = chin. Bezeichnung für den Buchsbaumzünsler

(c) Marc P Sahli


13. Juli 2017
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