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Kurzgeschichten > Science Fiction

Das Tote in den Augen

von Steffen Herrmann >>

Manchmal geschehen Dinge, die erscheinen seltsam, wenn man sie sich genauer ansieht.
Letzten Freitag war ich im Züricher Flughafen und wartete auf meinen Flug. Ich sass in einem kleinen Restaurant, trank einen Kaffee und beobachtete die Menschen. Ich war nicht wenig überrascht, als ich von einer Frau angesprochen wurde, die direkt vor meinem Tisch stand. „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“, fragte sie mich.
„Ja. Natürlich.“ Es waren noch eine Menge anderer Tische frei und wir sind eine scheue Spezies. Normalerweise wird sich ein Mensch fern von den anderen Fremden halten. Es war eine elegante Frau mit halblangen schwarzen Haaren und einem intelligenten, sympathischen Gesicht. Ich nippte an meinem Kaffee und musterte sie. Irgendetwas stimmte nicht. Ja sicher: Die Augen.
„Die Augen.“ sagte sie, als hätte sie meine Gedanken gelesen. „Das ist das erste, woran ich mich erinnern kann. Ein Techniker betastete meinen Körper und er sah zufrieden aus. ‚Die neue Serie wird gut laufen‘, murmelte er ‚man merkt keinen Unterschied mehr.‘ ‚Nur eines ändert sich nicht.‘ meinte sein Kollege. ‚ Man kriegt das Tote nicht aus den Augen.‘ “.
Sie machte eine Pause und blickte mich unverfroren an. „Was ist Ihre erste Erinnerung?“
„Oh.“ Mit Befremden bemerkte ich, dass ich so etwas wie Verlegenheit spürte. „Es muss ein Urlaub gewesen sein. Mein Vater füllte Luftballons mit Helium und ich band kleine Papierfiguren dran. Dann liessen wir sie in den Himmel steigen. Ich war drei Jahre oder so.“
„Eine schöne Erinnerung. Kehren wir zur Gegenwart zurück. Sie waren geschäftlich unterwegs?“
„So in etwa. Wir hatten einen Kongress zum genetischen Design. Wissen Sie, ich bin bei der Genpolizei.“ Ich
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