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Der blaue Imperator Teil 2
von Cornelia Studer >>
Man war so lange Gast bis man einschlief, früher durfte man offizieller Weise nicht hinaus, und danach war man nicht mehr erwünscht und seine Diener die sogenannten Regos trugen einem auf der bare raus. Gut es war natürlich möglich sich schlafend zu stellen, um sich hinaustragen zu lassen, das taten auch die meisten und er liess die Mogler gewähren und amüsierte sich an ihrem Schauspiel, es gefiel ihm andere in eine Rolle zu drängen. Gut man konnte natürlich auch darauf beharren früher gehen zu wollen, ohne zu schlafen, aber dann trugen einem nicht die Diener, sondern die sogenannten Huhls seine Leibwächter hinaus, und die waren sehr Roh, und dann war man das erste und das letzte Mal in dem begehrten Haus gewesen, in dem man jeder Art von Genuss und jeder Art von Geschäft nachgehen konnte.
Der Kreis der Schlüsselträger wurde immer kleiner, immer exklusiver, und irgendwann war die Einsamkeit der letzte Schlüssel, den er noch verteilte, erhielt die Einsamkeit. Der letzte Regos und der letzte Huhls nahm sein Entlassungsbonus entgegen und am Schluss verliess auch Paul der Chauffeur das Haus, er war ohnehin unnötig gewesen, da der Imperator die Villa am See seit dem Bezug nie verlassen hatte. Paul war sozusagen sein Lieblingsluxus.
15. Oktober 2017 |
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