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Was mir fehlt?
von vivakreativa >>
Als du mich begleiten konntest, wohin du mich haben wolltest, war die Welt noch in Ordnung.
Was mir fehlt, fragst du?
Es ist dein Vertrauen. Vielleicht mein eigenes auch.
Leise kroch sich eine Schlingpflanze in unser
Gemeinsames – wandelte deine Worte zu Werkzeugen für Verhörproben, Knospen, die sich um dein Objekt der Begierde wickelten. Das Liebevolle, was du mir geben
und sein wolltest, entartete zum Wunsch, mich zu besitzen, nahm mir den Elan dir begegnen zu wollen. Meine Zusagen wuchsen sich mehr und mehr zum festen Inventar deines Lebensgartens aus. Als sollten die nächsten Jahre meines Seins durch dein klares Denken und immerwährendes
Planen im Voraus strukturiert sein.
Dort wo anfangs noch Interesse und Mitteilen im Vordergrund standen, sind heimlich grüne Ranken von Misstrauen und Kontrolle gewachsen.
Sie schnürten mir mehr und mehr den Atem ab.
Meine Art, dich so sein zu lassen, wie du bist, machte dich heimlich rasend. Du konntest es nicht fassen, dass ich beinahe keine Ansprüche stelle, an dein Tun, an deine Rhythmen, an deine Phasen.
Ich wollte einfach teilhaben und, wenn es sein durfte, deine
Entwicklungen düngen.
Du hast immer gelacht, wenn ich sagte, ich bin ein Chaot.
Wie edel du dein Wegschauen fandest, wenn du in meine kreative Unordnung tratest. Wie zurückhaltend du dich in meiner Welt bewegtest…
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