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Polizeioffizier Ivanov
von Marc P Sahli >>
Polizeioffizier Ivanov ist zurfrieden mit seinem erfolgreichen Tag, als er in der Metro in seiner Uniform nach Hause fährt. Selbstvergessen schaut er ins Leere. Station um Station gleiten vorüber bis er endlich an der letzten Station angekommen ist. Er wohnt in einer Schlafvorstadt am Rande der Grossstadt Moskau. Es stinkt in den Gängen des Fertigelementblocks nach Müll. Er betritt den Lift im alten Plattenbau, in der Etage angekommen öffnet er die Wohnungstüre zur Einzimmerwohnung, die er mit seiner jungen Ehefrau bewohnt. Er zieht langsam seine Uniform aus, begrüsst seine Frau, ohne sie anzuschauen, er erzählt, dass er heute ziemlich erfolgreich war, habe Bussen ohne Quittungen kassiert, 5000 Rubel heute, nicht schlecht, um über die Runden zu kommen, bei einem Monatsgehalt von 3000 Rubeln, zu wenig um zu sterben. Seine Frau steht alkoholisiert mit roter Nase im Flur, als er das erzählt. Sie hat ihre Augen ausgeweint. Er sieht es nicht. Sie habe heute abgetrieben, sagt sie zum Mann, der nun in Unterhosen in der Küche steht und das erste Glas Wodka hinunterstürzt.
(ca. 2002)
15. August 2012 |
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