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Mein Freund

von Radiokopf >>

Mein Freund
„Oh Junge, du siehst aus als hättest du einen furchtbaren Tag hinter dir. Komm ich mach dir einen Spezialkaffee, der muntert dich auf!“
„Danke“ murmelte ich und versuchte zu lächeln. Die mollige Kellnerin erwiderte mit einem mitleidigen Lächeln und ging. Sie erinnerte mich an die klischeehaften Kellnerinnen aus den billigen Imbissbuden in den amerikanischen Filmen. Ihrem Blick nach zu urteilen, sah ich wirklich armselig aus. Kein Wunder, ich wurde auch erst aus der Klinik entlassen. Die Therapie hat ihre Spuren hinterlassen. Ausserdem lassen mich diese Tabletten abstumpfen. Ich bin wie ein See, der ausgetrocknet ist, nur noch ein Raum der seinen Inhalt verloren hat. Doch es störte mich nicht. Nein, es war mir gleichgültig, wie alles im Moment. Und das hatte ich alles ihm zu verdanken, dabei waren wir immer so gute Freunde.
Bevor ich meinen Kopf wieder senkte, liess ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Das Restaurant war leer. Lediglich ein älterer Herr an der Bar und ein junges Paar an einem Tisch in der Ecke waren mit mir zu Gast bei „Olga’s“, das war der Name dieses kleinen Gasthauses. Durch den Raum erschallte leise Musik. Oasis sangen von der „Importance of Being Idle“. Bei der Strophe „I lost my faith in the summer time, ´cause it don’t stop raining“ sang ich mit. Jedoch so leise, dass ich mich selbst kaum hörte. Dann schaute ich wieder nach draussen, auf die verregnete Stadt. Menschen mit Schirmen hasteten durch die Strassen.
Plötzlich erblickte ich ihn, wie er zielstrebig über die Strasse lief, das Restaurant betrat, sich kurz umsah und dann mit einem breiten Lächeln auf mich zukam. Er setzte sich, ohne zu fragen ob der Stuhl frei sei.
„Na
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