writtenby.ch - Freies Texte Portal

Startseite

Texte
Kurzgeschichten
Lyrik
Romane
Experimentelles

Suchen
Texte
Autoren

Autorenbereich
Publizieren
Registrieren
Regeln

Writtenby
Datenschutz
Gönner werden
Impressum & Kontakt
 
Kurzgeschichten > Menschen
Fußball sucht. Aber er sprach weiter, ohne sich zu kümmern, was dieser Mann aus seinen Worten machen könnte: "Ich schäme mich für meinen Traum, ich schäme mich bitterlich, weil es nichts nutzloseres gibt, als nachzuspielen, was Jahrhunderte gealtert ist. Es ist, als würde jemand Hölderlin abschreiben und behaupten Literat, ja Künstler zu sein. Es ist ein Totengräbergeschäft. Mit jedem Konzert trage ich ein Stück Kultur zu Grabe. Träume sind nichts anderes als Bilder ohne Wirklichkeit. Als Kind aber, kennt man die Wirklichkeit und weiß zu trennen. Ich aber, weiß es nicht mehr." Die beiden Männer schweigen. Als Lamech merkt, dass der Atem hemmende Kloß in seinem Hals verschwunden ist will er noch hinzufügen, dass es die Angst sei die Liebe, die für die Musik so unabdingbar ist, verloren zu haben. Er will sagen, wie schändlich es sein kann, ein Leben lang seine Liebe ohne Lohn an die Kunst zu verschenken. Aber er weiß selbst nicht, welchen Lohn er verlangt und spürt zu wissen, dass es keinen gerechten gebe. Eine Kinderstimme schneidet durch das Gewächs. Die Tochter hat den Ball gefunden. "Na Gott sei Dank, heute muss ich nicht wieder in Erklärungsnot geraten. Wie du hörst muss ich los. Aber soviel noch: spiel weiter Klarinette oder hör ganz auf. Du musst wissen, was du brauchst. Es würde mich freuen, wenn wir uns mal im Licht des Gartens wiedersehen würden. Merke dir: Öffne dein Herz nicht jedem; er könnte es dir schlecht danken. Mach es gut Peter Lamech, pass auf dich auf." Und der Mann erhebt sich und wird schnell vom Grün verschlungen. Lamech bleibt noch eine Weile, sich über den ungewöhnlichen Ausdruck des Mannes wundernd, den er nicht kannte. Noch
zurück
Seite von 7
Kommentare (0)