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Kurzgeschichten > Menschen
Jeder Arbeitnehmer ist in den neoliberal entfesselten Arbeitsmärkten, wo der Arbeitgeber das unternehmerische Risiko dank Digitalisierung weitgehend auf den Arbeitnehmer verschiebt, ein Konkurrent jedes anderen Arbeitnehmers, auf der Jagd nach dem nächsten Job-Gig, wo er vielleicht wieder ein Sternchen «gerne mal wieder» sammeln kann. Der Mensch als x-beliebige, einsetz- und verschiebbare Ware, jedwede Bedürfnisse ausserhalb eines Projekt-Jobs ausgeblendet, einsam geworden und somit wohl einfacher lenkbar, wo der Arbeitsplatz in spe der einzige Ort ist, wo überhaupt noch sozialer Austausch stattfindet, im besten Falle und im schlechteren, ist er wegen omnipräsenter Algorithmen völlig auf sich selbst zurückgeworfen. Unternehmen engagieren mehr und mehr nicht mehr Menschen, um ihnen ein Arbeitsgebiet zuzuordnen, sondern vergeben abgeschlossene Jobs, «Projekte», nach dem Prinzip von Hire and Fire im Rahmen von kurzfristiger Mitarbeit und ohne Sozialabgaben.
Eine so entfesselte, liberalistische Arbeitsmarktsituation wird versuchen, mit digitalen Helferlein Raucher auszugrenzen, Sozialhilfebezüger zu outen, Linkshänder und Nichtaufliniedenkende, Schwule und Migranten auszusieben. Am besten wäre es für die wohl, man würde wieder Armbinden mit Rosadreiecken und gelben Sternen einführen, so im Sinne der Transparenz. Und die oben erwähnten Alkoholiker finden nicht mal mehr im ehemaligen «Flaschendepot», Post und SBB, eine Nische, einen sogenannten «Job». Diese Zeiten sind bereits jetzt vorbei. Wegoptimiert.
Vermutlich ist auch Elsbeths Zeit vorbei. Sie ist an der Theaterkasse der letzte Anker der digital Abgehängten oder solchen, die sich weigern, online zu reservieren. Man kann sie aber auch als eine Art Gastgeberin ansehen.
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