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Kurzgeschichten > Menschen
Touristentussis. Sorry.“ Er reichte mir meine Tasche mit dem Buch. Allmählich kühlte ich wieder ab. „Schon in Ordnung. Ich muss jetzt weiter.“ Alessandro nickte und lächelte kurz. „Hoffentlich bis bald, Delia!“, meinte er lachend und drehte sich um. „Jaja, bis bald, Alessandro!“ Dann trennten sich unsere Wege und ich machte mich auf zur Schuhschachtel, äh, Wohnung.
„Deliaah!“, brüllte Mama so laut, dass ich es bis zum Hinterhof hörte, auf dem ich nun stand und genervt in den Himmel blickte. Eine Wolke schob sich vor die Sonne. Ah, ein kleiner Schritt zur miesen Laune. Na danke. „Delia Gianelli, komm sofort ins Haus! Was treibst du dich auch wieder auf der Strasse rum!“, meckerte meine Mutter weiter aus dem Fenster. Wie mich dieses Verhalten auf die Palme brachte. Schon mal was von innerer Zufriedenheit gehört? Wohl kaum. Seit Chiara im Rollstuhl sass, hatte Mama wieder mit dem Trinken begonnen. Whisky, Wodka, Gin, Absinth…das alles stand in unserer Wohnung rum und hinterliess einen fürchterlichen Gestank. In ihrer Betrunkenheit hätte sie einmal beinahe Chiara geschlagen und mir schon einen so heftigen Stoss versetzt, dass ich umgefallen war. Typischer Sozialfall. Auch wenn das nicht grade nett war, aber was war denn heutzutage schon nett? Nichts, also bitte. Als ich das dunkle Treppenhaus durchquerte, musste ich wieder an diesen Jungen denken, diesen, diesen Alessandro. Dem musste es ja noch viel schlechter gehen, wenn er stehlen ging. Aber was machte er dann hier, in einer der ärmsten Strassen von ganz Florenz. Da gab’s doch nichts zu holen. Na ja, ausser in Signor Borraccios Haus. Der besass alle Wohnungen hier im Umkreis, und er konnte ziemlich ungemütlich werden,
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