Kurzgeschichten > Menschen |
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konnte sich nicht erklären, woran es lag, doch er wusste, wenn es eine Frau für ihn geben sollte, dann war es sie. Er hatte nie gelernt, wie man Frauen anspricht. Und es gehörte nicht zu seiner Art, Neues auszuprobieren.
Der Zug hielt, Herr Rusterholz erhob sich und stellte sich in die Menge, die langsam Richtung Ausgang quoll. Erst draussen auf dem Perron bemerkte er, dass die blonde Frau den Zug auch verlassen hatte. Plötzlich stand sie neben ihm. Sie heisse Marlen, meinte sie unvermittelt. Herr Rusterholz erschrak über so viel weibliche Direktheit. Sie sprach weiter, bevor er etwas dazu sagen oder sich vorstellen konnte. Ob er an Liebe auf den ersten Blick glaube, wollte sie wissen. Er könne das nicht beurteilen, antwortete Herr Rusterholz. Sie glaube, sie habe sich in ihn verliebt, meinte Marlen weiter. Etwas umständlich erwiderte Herr Rusterholz, er fände sie durchaus auch sympathisch. Sie einigten sich darauf, sich zu verabreden, um sich besser kennenzulernen.
Als Marlen einen gemeinsamen Besuch des Berner Zibelemärits vorschlug, war die sich anbahnende Beziehung vorzeitig beendet.
29. Januar 2012 |
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