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Kurzgeschichten > Menschen

An einem Montag Morgen

von Gina Coppola >>

Niemand achtete auf den Mann im grellen, orangefarbenen Sakko, der aus einem Seiteneingang ganz gemächlich, jedoch nicht ganz ohne Schwung, die U-Bahnstation betrat. Er war zwar ziemlich groß und seine weißen Haare und der Vollbart mochten nicht richtig zu seinem sonst eher dynamischen Outfitm und seinem Alter passen, auch trug er eine alte Gitarre unter dem Arm, dennoch fiel er hier keinem besonders auf. Es war ein langweiliger Montagmorgen und die meisten der unzähligen Leute auf dem Bahnsteig waren noch viel zu müde, um ihre Umgebung genauer zu registrieren. Andere wiederum hatten es sehr eilig und so erst Recht keine Zeit dafür Notiz von jemand anderem zu nehmen. Rücksichtslos drängelte sich hier oder da einer durch die Menschenmassen, nicht ohne bissige Kommentare über das langsame Tempo einiger Mitmenschen abzugeben. So erwiderte auch niemand die Grüße des Mannes, der schelmisch grinsend einzelne Leute auf dem Bahnsteig höflich ansprach. Die Leute sahen ihn gleichgültig, erstaunt oder sogar feindselig an, sie verstanden nicht, was der Fremde von ihnen wollte. Auch auf einen anderen Mann, der kurze Zeit später die U-Bahnstation durch den selben Seiteneingang betrat, achtete zunächst niemand. Dieser andere Mann trug einen schlampigen lila Regenmantel und graue Kordhosen, gepflegt sah er auch nicht unbedingt aus. Unter dem Arm trug er eine schmutzige Plastiktüte, aus der ein alter, ziemlich großer Teddybär hervorlugte, der noch schmutziger aussah als seine Kleidun. Lange allerdings blieb dieser andere Mann nicht unbemerkt. Erst schreckte eine Frau zusammen, dann zwei Schulkinder, dann ein Geschäftsmann, dann ein Bauarbeiter... Das war doch nicht möglich! Ein
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