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Abendstimmung
von Liriodendron tulipifera >>
lch sitze hier auf der Bank vor dem Brennraum beim Kloster. Es ist angenehm frisch. Die Reste vom Regen schmecke ich noch in der Luft. Ich spüre wie sich die alten Pflastersteine erwärmt haben, höre Kuhglocken und das Gluckern des Brunnens. Die Vögel pfeifen und die Abendstimmung ist ruhig und friedlich. Ich gehe langsam den Weg entlang, sehe die Steine an und die Fenster. Ich entdecke das Grab von dem Pfarrer, der meine Eltern getraut und mich getauft hat. Vor mir sehe ich deutlich sein freundliches Gesicht und seine ruhige Stimme. Gerne erinnere ich mich an ihn. Ich sehe die Jahreszahl, 2017. Schon zwei Jahre her. Ich kann es kaum glauben. Traurig gehe ich zurück zu meiner Bank. Hinter mir die Räume leer. Kein fröhlich plaudernder Pierre mehr. Melancholisch erinnere ich mich an die schöne Zeit hier. Die vielen Morgen und Abendstunden. Ich vermisse ihn. Schon ein Jahr ist er fort. Hoffentlich sehen wir uns im Herbst wieder.
Mein kleiner Sohn schläft selig neben mir. Pierre wird ihn mögen. Er mag Kinder. Ich sehe meinen Schatz an und bin stolz. Er ist schon gross geworden, bald wird er Krabbeln. Ich bin glücklich sein Leben begleiten zu dürfen und stelle mir vor wie er in ein paar Jahren glücklich über die Wiese vor mir rennt. Gelassen und ruhig gehe ich zufrieden in Richtung Heimweg.
10. Juni 2019 |
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