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Die Geschichte vom kleinen Kaktus
von Simon Käßheimer >>
Es war einmal ein kleiner Kaktus, der mitten in der Wüste von Texas stand.
Er war nicht sonderlich groß, wie gesagt, und konnte es daher kaum mit einem der großen Texaskakteen, die man aus Westen und ähnlichem kennt, aufnehmen. Seit vielen Jahren stand er nun dort, unbeachtet und allein und schaute den Touristen zu die regelmäßig seine größeren Kollegen fotografierten. Wie gerne wäre er auch so oft von ihnen in voller Blüte geknipst und beachtet worden. Soweit kam es jedoch nur sehr selten, oder um genau zu sein eigentlich gar nicht, das war ja die Tragödie.
Die größeren Kakteen mit ihren großen Blüten bekamen einfach mehr Aufmerksamkeit, ob sie sie nun verdienten oder nicht.
Nach langer Zeit des Wartens wurde der kleine Kaktus sehr traurig und sein bis dahin glückliches Leben erschien ihn mit einem Male auch nicht mehr Lebenswert.
So ging das viele Tage noch, bis eines Tages ein großer Rabe daher geflogen kam und sich neben den kleinen Kaktus niedersetzte. Er pickte etwas vom Wüstenboden auf das er verloren hatte und war grade im Begriff wieder davon zu fliegen, als ihm der kleine Kaktus auffiel.
,,Was bist den du für ein Pimpf von einem Kaktus", fragte er den kleinen Kaktus frech und taktlos.
,,Ich, ich bin niemand", schluchzte der tief getroffene kleine Kaktus und begann über sein so treffend aufgezeigtes Schicksal zu weinen.
,,Hack nur du auch noch auf mir rum".
Der Rabe verstand seine Reaktion nicht und fragte:
,,Was ist denn mit dir los, wieso weinst du und lässt deine Stacheln hängen, ich könnte dich so leicht picken und dir das Leben aussaugen".
,,Dann mach es doch, ich hab eh keine Lust mehr zu Leben, so klein und winzig wie ich bin, ich bin ohnehin für alles zu klein, erklärte der Kaktus. |
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