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Der alte Hans und seine Burg
von Heidrun Gemähling >>
Der alte Hans und seine Burg.
Am Hang einer Burgruine lebte einst ein alter Mann in einem kleinen Holzhaus. Er war sehr traurig. Er hatte durch einen tragischen Unglücksfall seine ganze Familie verloren und fühlte sich seitdem sehr einsam. Ab und an ging er ins Dorf zum Einkaufen und wurde auch schon öfters von freundlichen Bewohnern, wenn sie ihn durch die Straßen gehen sahen, zum Essen eingeladen.
Jeden Abend machte er einen langen Spaziergang in seine Umgebung, bei denen alte schöne Erinnerungen immer wieder auftauchten. Doch wenn er nach Hause kam, wurde ihm seine Trostlosigkeit mit einem Schlag bewusst. Da warteten dann aber schon seine vielen streunenden Katzen, denn nicht nur der Hunger trieb sie zu ihm, sondern auch sein liebevolles Streicheln. Von überall her vernahm er freudige Vogelgesänge und sogar Tiere aus Wald und Flur kamen zum Futterplatz neben seiner Hütte. Er sprach laut mit ihnen und mit der Zeit hatte er den Eindruck, dass sie ihn verstehen, was ihm half, den Schmerz seiner Einsamkeit zu lindern.
Eines Morgens, als er am Tisch saß und seinen heißen Kaffee schlürfte, kam ihm eine Idee, wie er etwas mehr Freude in sein Leben bringen könnte. So nahm er seinen kunstvoll geschnitzten Stock und kletterte bedächtig den steinigen unwegsamen Pfad zur alten Burg hinauf. Während er seinem Ziel immer näher kam, erinnerte er sich an alte Bücher, in denen das damalige Burgleben mit schönen anmutigen Burgfräuleins und edlen Rittern beschrieben wurde. Auf einer Anhöhe, von der er die ganze Gegend überschauen konnte, blieb er stehen und sagte leise vor sich hin:
„Hier würde ich gerne wohnen!“.
Während er, auf einer zerfallenden Mauer sitzend, weiteren |
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