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Kurzgeschichten > Märchen
liebliche Läuten. Doch das Glöckchen blieb stumm. Stunden vergingen und nichts geschah. Der alte Poet aber saß auf seiner Veranda und schrieb. „Wie ist das nur möglich“, begann der Einfaltlose zu schimpfen. Alles, was er empfand, war Hass und Neid. Es wurde Abend und die Sonne ging unter. Das kleine silberne Glöckchen hing unbeachtet noch immer an der Hauswand. Obwohl der Wind an jenem Abend eher einem Sturm glich, blieb es
stumm. Auch unser Poet wartete vergeblich auf einen wenigstens klitzekleinen Klang. Es war so beängstigend still geworden im Reich der Schreiberlinge, dass mancher sich fragte, was geschehen sei.
Am nächsten Tag wartete unser Poet vergeblich auf die Rückkehr des silbernen Glöckchens.
Trauer und Sorge trieben ihn voran, als er sich auf den Weg zum Nachbarn machte.
Dieser saß mürrisch an seinem Schreibtisch, kaute gelangweilt auf seiner Feder herum, während er ein leeres Blatt nach dem anderen zerknüllte.
„Ich habe auf dich vergeblich gewartet“, sagte unser Poet nach dem Morgengruß. „Schade, dass du dich nicht an unsere Abmachung gehalten hast denn so kann ich dir das Glöckchen nie wieder borgen.“ Kaum hörte das Glöckchen die ruhige Stimme seines Herrn, da begann es vor Freude so lieblich zu läuten, dass es im ganzen Land zu hören war.
„Oh weh“, sagte der Alte, „hat man dich einfach an die Hauswand gehangen. Wie sollst du auch läuten, wenn hier nicht ein einziger Baum steht?“ Er begann sich im Garten umzusehen und erklärte unserem Griesgram, dass es um schöne Werke zu schreiben auf die
Umgebung ankomme. In einem verwilderten Garten und Lieblosigkeit im Herzen können keine guten Ideen zustande kommen. Vieles hat der Poet dem verbitterten Nachbarn
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