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Wir waren nur Freunde
von Wilma Huber >>
Wir sassen da, zwei alte Gestalten in ihren alten Stühlen, vor dem alten Haus.
- Glaubst du? wollte er von mir wissen.
- Woran, mein Bester, soll man heut zu Tage noch glauben. Das Leben, so wie ich es lebte, hat mich völlig desillusioniert. Ich glaube an gar nichts mehr.
- Nicht einmal an die Liebe?
Langes, zerstörerisches Schweigen, während die Sonne langsam ihre letzten Strahlen hinter dem Horizont zu verstecken versuchte.
- Nein. Nicht einmal an die Liebe.
Wieder schwiegen wir lange. Die Veranda auf der wir sassen, erinnerte an einen Cowboyfilm.
- Hast du denn nie geliebt?
- Doch, mein Freund. Und wie sehr ich geliebt habe. Aber den Glauben daran habe ich schon längst verloren.
- Wieso nur? Die Liebe ist doch etwas sehr Schönes.
- Für manche vielleicht, mein Liebster, aber nicht für alle.
Dann erhob ich mich aus dem Schaukelstuhl und verschwand in dem Haus, in dem wir nun seit Jahren zusammenlebten. Ich und er, wir waren ein Team, keine Eheleute. Wir waren Freunde und keine Liebenden. Wir waren uns nur bewusst, dass wir niemanden anderen finden würden, den wir uns hätten wollen so nahe kommen lassen.
14. Februar 2009 |
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