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Und nun das Ende
von Hanna Fleiss >>
Nicht leicht die Jahre, ach, sie waren schwer.
wir beide sind durch dick und dünn gegangen.
Ich weiß noch nicht mal, wann es angefangen,
dass da was Fremdes war, das Nebenher.
Ich seh dich an, ich weiß: Das ist mein Mann.
Was ich geliebt, wo ist es nur geblieben?
Was war’s, das uns die Liebe ausgetrieben?
Wir sind erkrankt, und keiner weiß, woran.
Wenn ich mich wieder nach dir sehnen könnte,
erbeben, wenn ich dich von weitem sehe …
Doch manchmal denke ich, es ist die Nähe,
die uns die Liebe nur als Dosis gönnte.
Von Schuld zu reden, nein, das ist zu leicht.
Was zwischen uns sich drängt, das ist die Zeit.
Und jetzt, mein Lieber, sind wir wohl soweit.
Wer weiß von Liebe, die fürs Leben reicht?
Die Zeit nimmt auch, was von der Liebe blieb
nach all den Jahren, die wir uns schon kennen.
Ich dachte mal, uns könnte nichts je trennen.
Und doch, ein bisschen hab ich dich noch lieb.
21. Juni 2013 |
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