Kurzgeschichten > Liebe |
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sie ins Bett gekriegt hat, genauer gesagt IM Bett gekriegt hat. Aber das hat überhaupt nichts zu bedeuten.
„Was meinst du Irma, hast du Lust, bei mir vorbeizukommen? Ich bin gerade in der Badewanne, und du könntest doch dazu steigen...“
„Hmmm...“ Wieder so eine Unverschämtheit vom ihm. Irma hält sich vorsichtshalber die Hand vor den Mund, denn sie befürchtet, ihr könnte sonst eine Beleidigung entwischen. Sie will sich aber nicht von ihm provozieren lassen, also überlegt sie angestrengt.
Ist eigentlich ein verlockender Gedanke.
„Aber ich bin mit meiner Freundin verabredet.“ Freie Erfindung, aber er soll nicht denken, sie hätte am Freitagabend keine Termine.
„Ich wohne in der Ahornstraße Nummer sieben.“ Er wischt ihren Einwand total locker weg. „Du schellst bei Maiwald, es ist die mittlere Schelle, oben wohnt noch ein anderer Maiwald. Und du fährst am besten über die Stadtautobahn.“
„Ich glaube, ich weiß, wo die...“
„Nimm die Ausfahrt Frohnheim! Und dann fährst du direkt links in die Ahornstraße. Es ist ein ziemliches altes Haus.“ Chris lässt sie gar nicht erst ausreden.
Mann, ist der dominant!
„Gut, ich komme.“ Irma weiß selber nicht, wie diese Worte ihren Mund verlassen konnten, denn eigentlich will sie doch gar nicht. Oder etwa doch? Jedenfalls muss sie verrückt sein, wenn sie sich auf diesen Typen einlässt. Aber er reizt sie. Sie will wissen, ob er immer noch so attraktiv aussieht, wie sie ihn in Erinnerung hat. Manchmal kann man sich ja täuschen, und das Objekt der Begierde entpuppt sich beim zweiten Treffen als totaler Blindgänger. Obwohl es jetzt ja schon das dritte Treffen wäre...
Er teilt ihr seine Telefonnummer mit, und Irma schreibt sie in ihr kleines rotes Adressbüchlein, dort wo alle ihre Liebhaber |
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