Kurzgeschichten > Liebe |
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denn er hatte sie ins Bett gekriegt. Aber trotzdem wurde er ihr Bild nicht los, er sah sie immer noch, aufgelöst und hilflos in ihrer Lust. Und auch mit seiner eigenen Reaktion hatte er nicht gerechnet. Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht! Und dabei hatte er an diesem Abend einiges getrunken.
Er schüttelte unwillig den Kopf und dachte zornig: Bleib’ mir ja aus meinen Gedanken, du unverschämtes Weib!
Er stand immer noch am Strand, als die Sonne schon lange nicht mehr zu sehen war und das Meer sich schillernd grau färbte.
Er raffte sich zusammen, ging in ein Strandcafe und bestellte eine Karaffe Rotwein. Er überlegte, ob er etwas essen sollte, es gab hier hervorragenden Fisch, aber er hatte ja schon im Hotel gegessen, und er sollte ein bisschen auf seine Figur achten. Obwohl Irma ja stattliche Männer mochte...
Himmelherrgottsakra, schon wieder Irma! Er wurde sie einfach nicht los, und er musste an die Unterhaltung denken, die sie am Morgen danach geführt hatten. Sie hatten sich umlauert wie Katzen, die sich an die Wäsche wollten, und Irma schien im Vorteil zu sein. Aber dann hatte er sie hereingelegt. Und es ging ihm runter wie Öl oder besser gesagt wie Gleitcreme, als sie die Bettdecke hochhob, um zu sehen, ob er wirklich so dick war, wie er behauptet hatte. Anscheinend gefiel ihr, was sie sah, und natürlich war sie scharf auf ihn. Er grinste befriedigt vor sich hin.
Aber wieso musste er dauernd daran denken, das war doch nicht normal! Wieder schüttelte er unwillig den Kopf.
Und plötzlich spürte er, dass ihn jemand anstarrte. Er schaute unauffällig zur Seite und sah, dass es zwei junge Frauen waren. Sie saßen am Nebentisch und kicherten. Wahrscheinlich lachten sie sich über ihn kaputt, über sein Kopfschütteln und über sein dämliches Grinsen. |
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