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Kurzgeschichten > Liebe
aber dann schweigt er und schaut abwesend vor sich hin.
Und Irma fängt wieder an zu träumen. Sie sieht ihn wie durch einen leichten Nebelschleier hindurch. Er wird ihr gleich sagen, wie sehr er sie liebt, das tut er öfter. Er setzt sich neben sie und legt seinen Arm um sie. Er schaut sie mit diesem ganz besonderen Blick an, von dem ihr ganz heiß wird und von dem sie weiche Knie bekommt. Er nimmt ihre Hand und führt sie an seine Lippen. Dann beugt er sich vor und küsst sie zart auf ihren Mund und dann nicht mehr ganz so zart...
In diesem Augenblick klingelt leise das Telefon. Wer könnte das sein? Vielleicht jemand, der ein krankes Tier vorbeibringen will? Sie ist eine gute Tierärztin, und bei Notfällen kann man sie auch am Wochenende erreichen.
„Irma?“
Sie wacht auf und schaut Chris verwirrt an. „Ja was denn?“ Sie spürt, dass sie ein bisschen rot im Gesicht wird.
„Das Telefon klingelt.“ Chris sieht sie erstaunt an.
„Oh!“ sagt Irma und begibt sich schnell in die Küche, um den Anruf entgegen zunehmen.
„Hier ist Irene, kann ich Chris bitte sprechen?“ Aus dem Hörer ertönt eine dunkle melodische Frauenstimme.
Irma ist so verblüfft, dass sie der Anruferin keine Antwort gibt. Sie geht auf den Balkon, reicht Chris wortlos den Hörer und zieht sich dann unauffällig ins Wohnzimmer zurück. Er soll nicht etwa denken, sie wäre neugierig.
Aber sie IST verdammt noch mal neugierig! Was zum Teufel soll das? Wieso gibt er anderen Frauen ihre Telefonnummer? Und woher wissen andere Frauen, dass er hier ist?
Sie wird allmählich sauer. Bis jetzt hat sie ja nicht viel mitbekommen von dem, was er sonst noch treibt. Sie hat die Gedanken daran genial verdrängt, und sie hat sich ja selber
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