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Kurzgeschichten > Liebe

TOPP, die Wette – Der Ernst der Liebe...18

von Ingrid >>

IRRTÜMER

Chris wacht auf, er hat unruhig geträumt, und sogar in seinem Halbschlummer hat er Angst davor gehabt, der verdammte Traum könne ihn wieder überwältigen. Eigentlich sollte er ihn ja los sein mitsamt diesem ganzen Mist von Schuldbewusstsein und Ängsten. Der Psychologe hat gute Arbeit geleistet. Natürlich traut er dem Psychologen immer noch nicht. Die Heilung muss aus einem selber kommen, das ist seine Meinung dazu, und mittlerweile glaubt er, dass er geheilt ist. Fast geheilt ist, aber er will kein Risiko eingehen.
Erstaunt stellt er fest, dass es nicht der Traum ist, der ihn geweckt hat, sondern er spürt etwas neben sich, eine sanfte Berührung und den Hauch einer zarten Haut.
Erschreckt richtet er sich auf. Kann es wahr sein? Ist sie gekommen? Er hat es hinausgeschoben, sie zu sehen und sie um Verzeihung zu bitten, er hat Angst gehabt, sie würde es nicht verstehen – denn er versteht es ja selber nicht. Aber Irma ist eine außergewöhnliche Frau, vielleicht verzeiht sie ihm ja doch, und alles wird gut.
Sie ist wirklich da, er hat sich so nach ihr gesehnt! Langsam dreht er sich zu ihr um. Im Zimmer ist es tiefdunkel, auch die einsame Laterne links vor dem Haus kann die Dunkelheit nicht sonderlich erhellen. Aber das ist egal, er weiß, wie sie ausseht, es ist tief in ihm drin, er könnte mit geschlossenen Augen ihr Aussehen nachzeichnen und davon erzählen, er weiß alles über ihre bezaubernden Grübchen und über ihren wunderschönen Mund, über die samtweiche Haut unterhalb ihrer Brüste und ihre schlanken Beine, die ihn so oft lustvoll gefangen hielten, und er hätte weinen können vor Freude, aber er verkneift sich die Tränen, obwohl die Versuchung groß ist.
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