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Kurzgeschichten > Liebe
Mit den Wochen bemerkte sie eine Veränderung. Wenn sie den Mann sah, wurde sie nervös. Sie dachte an ihn, wenn sie ihn nicht sah und sie konnte Nachts nicht mehr schlafen, weil sein Gesicht in ihren Träumen war. Nun, sie verliebte sich in den Mann.

Es quälte sie sehr, denn während ihre Liebe zu ihm jeden Tag wuchs, kämpfte er weiter gegen seine Angst und wusste noch immer nicht, was er tun sollte. Sie wusste, er sah nicht was sie fühlte und sie wusste, es hätte keinen Sinn, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Denn sie wollte nicht zurückgewiesen werden. Manchmal wagte sie daran zu denken, was wäre, wenn er dasselbe fühlen würde? Nein, das durfte sie nicht, denn dann wäre sie am Ende für seine Entscheidungen verantwortlich. Und damit vielleicht für sein Unglück.
Doch sie wollte ihn Glücklich sehen.

So verschwieg sie, dass es ihr jeden Tag das Herz brach zu sehen wie er sich so verzweifelt wünschte, was sie ihm hätte geben können.

Und von diesem Tag an wusste sie, sie würde niemals glücklich werden.

Und heute, viele Jahre später liegt sie noch manchmal wach im Bett und fragt sich, was wohl geworden wäre, wenn sie ihm ihre Gefühle gesagt hätte. Sie hat ihn schon lange nicht mehr gesehen. Sie selbst hat niemals geheiratet, nie Kinder bekommen. Sie war alleine, wie sie es vorausgesehen hatte. Sie fragt sich, ob sie glücklich geworden wäre. Mit dem Mann, den sie niemals aufgehört hat zu lieben. Aber dann wischt sie die Tränen weg und ist froh, jemals geliebt haben zu dürfen.

Und während die Frau Nachts weint, ist der Mann noch immer da wo er war als er sie traf. Und er fragt sich manchmal, was geschehen wäre, wenn er ihr damals gesagt hätte, dass er sich in sie verliebt hatte.

Und da wusste er, er würde niemals mehr glücklich werden.



26. Januar 2008
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