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Phantasien der Zärtlichkeit
von Kati Simona >>
Lichtgraue versunkene Dämmerung liegt vor mir.
Die Luft wird erfüllt von einem süßen, fast zu süßem Akaziengeruch. Ich frage mich eigentlich woher er kommt. Nichts im Raum deutet auf Akazien hin. Nur die Vorhänge sind in diesem Blau. Viel zu Blau für diese Dämmerung, zu dunkel, zu undurchdringlich, zu flatterhaft aber sie sind trotzdem ein Stück von mir. In sie kann man Gedanken, Erinnerungen und Gefühle einspinnen. Man kann sich selbst darin einspinnen, wie in einen Mantel. Die Vorhänge flattern in einer leichten Brise. Diese Brise verstärkt noch den Akazienduft und lässt die Kerzen im Leuchter flackern. Die Kerzen sind die einzige Beleuchtung im Raum, und sie wissen nicht, ob sie der leichten Brise nachgeben sollen. Ihr Licht verbreitet abstrakte Schatten im Raum. Einer dieser Schatten fällt auf meine rot glänzende Bettdecke. Das Blutrot der Decke ist ein wärmender Kontrast zu dem Blau der flatternden Vorhänge. So wie auch mein weißes Hemd diesen Kontrast bildet. Nur wirkt dieses Hemd auf mich nicht wärmend. Nein, es erzeugt eine frostige Kühle auf meinem Körper.
Die Bettdecke dagegen ist wärmend, wärmend und voller schöner Träume und Erwartungen. Nur, die Erwartungen habe ich leider begraben müssen. Aber es bleiben ja immer noch die Träume. |
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