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Kurzgeschichten > Liebe

Krieg der Herzen

von Peggy Schwarz >>

Mit versteinerter Mine nahm Lisa die zusammen gefaltete Fahne entgegen. Sie konnte nicht mehr weinen und auch die Mutter neben ihr hatte keine Tränen mehr. Auch sie trug bereits eine gefaltete Fahne in ihren Händen und nun sah sie fast anklagend zum Himmel hinauf.
Drei Söhne hatte sie großgezogen und drei Söhne hatte sie auch zu Grabe tragen müssen. Nur die Tochter war ihr geblieben. Die alte Dame ging gramgebeugt, gestützt von ihrem nun einzigen Kind zur rechten und dem jungen Lieutenant zur linken. Er war der Vorgesetzte der Dawson-Zwillinge gewesen und er war es auch, der vor wenigen Tagen die unheilvolle Nachricht vom Tod der Beiden überbringen musste. Nun öffnete er den beiden Frauen die Türen des Wagens, ehe er sich selbst ans Steuer setzte. Als Lieutenant Michael Baxton die schlimme Nachricht überbrachte, wusste er schon, dass der dritte Dawson-Sohn erst fünf Monate zuvor beim Absturz seines Kampf-Jets ums Leben gekommen war. Übrig waren nun noch die beiden Frauen und Baxton hatte sich wiederholt gefragt, wie man so viel Leid nur ertragen konnte. Seine Vorgesetzten hatten ihn zur moralischen Unterstützung und zu seiner eigenen Heilung auf die Ranch der Dawsons geschickt. Auf der Ranch angekommen, brühte Lisa zunächst einmal wortlos den Nachmittags-Tee auf. Dann erst sagte sie liebevoll zu ihrer Mutter: „Ruh dich ein wenig aus, Mum, ich bringe dir den Tee dann nach oben.“ „Das ist lieb von dir, Kind.“ Als Lisa dann zurück in die Küche kam, schenkte sie schließlich auch sich selbst und Baxton Tee ein. Sie hatte sich bereits zur Arbeit umgezogen, trug nun anstelle des schwarzen Kleides eine Jeans zur Baumwollbluse. Lisa ließ sich nicht lange Zeit für ihren Tee,
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