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Kurzgeschichten > Liebe

Jahrestag

von Sitica >>

Da war er. Meine Muterr fuhr gerade aus der Ausfahrt heraus. Ich auf dem Beifahreresitz. Er kam mit seinem blauen Rad aus dem gelben Haus gegenüber. Er schob es. Er sah mich an - starrte mich an. Und zum ertenmal seit langem sah ich ihn auch - weichte seinem Blick nicht aus. Ich hielt stand. Ohne den geringsten Gefühlsausdruck sahen- starrten- wir uns an. Und die Zeit bleib stehn. Nein, sie drehte sich sogar zurück. Ich sah das letzte Jahr an mir vorbei ziehen. Bis zu jenem Tag. Diesem Tag. Der Tag, an dem ich meine Seltbstzerstörung eingeleitet habe. Fahrlässig aber freiwillig. Und nun da alles vorbei war sahen wir uns an - starrten wir uns an. Sahen unsere Vergangenheit vor uns. Wie bei einem Buffet aufgetischt. Mit allem was passiert ist, mit allem was wir wissen, wussten, glauben und glaubten zu wissen und nicht wissen, nicht wussten. In diesem Moment, wo sich unsrere Blicke trafen, war es gut. In diesem Moment waren wir quitt. Es war vorbei. Damit war UNSERE Vergangenheit vorbei- ohne Zukunft. Die Blicke waren wie eine Abmachung- eine gegenseitige Entschuldigung. Es waren heilende Blicke. Jeder noch so kleine Kratzer, den wir uns zugefügt hatten, war mit einmal verheilt. Und wie zur Betätigung glitt ein Lächeln über seinen Mund, diesen weichen Mund dem ich die heißesten Küsse und Worte entlockt hatte. Glitt ein süßes Lächeln über sein Gesicht. Er hob seine linke Hand, diese zarte Hand mit der er mich am ganzen verchwitzten Körper an jenem- diesem- lieblichen Sommertag berührt hatte. Der Mund, das Gesicht, die Hand, die mir soviel schönes geschenkt hatten- mir den Himmel auf Erden brachten. Der Mund, das Gesicht, die Hand, die mir so viel Schmerz brachten. So viele
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