writtenby.ch - Freies Texte Portal

Startseite

Texte
Kurzgeschichten
Lyrik
Romane
Experimentelles

Suchen
Texte
Autoren

Autorenbereich
Publizieren
Registrieren
Regeln

Writtenby
Datenschutz
Gönner werden
Impressum & Kontakt
 
Kurzgeschichten > Liebe

Au revoir, mon chér.

von Wilma Huber >>

Seine stahlblauen Augen blickten mich an und mein ganzer Körper wurde von einem unerlässlichen Kribbeln durchflutet. Als er eine geschickte Handbewegung machte, welche mir zeigte, ich solle zu ihm kommen, spürte ich das Kribbeln von meinem Bauch in meinen Kopf wandern und dort einen schmerzenden Schlag auslösen. Jeden Schritt erlebte ich wie in Zeitlupe. Ich kam bei ihm an und er legte seine Arme um meine Schulter und zog mich an sich. Ich konnte den Rhythmus seines Herzens spüren und es war ein Moment, der in mir eine solche Freude auslöste, und zugleich eine endlose Trauer. Ich war mir bewusst, dass wenn nur irgendjemand von all dem erfuhr, was hier ablief, wären wir beide tot. Man würde uns aufschlitzen, köpfen, erhängen, erschiessen, ertränken. Jedoch lagen seine starken Arme noch immer über meinen Schultern, schlangen sich über meinen Rücken, bis zu meinen Hüften und ich schmiegte meinen Kopf noch immer an seine Brust. Ich schaute ihn an, bei Nahe weinend, und flüsterte, dass es mir leid täte. Er wendete seinen Kopf in eine andere Richtung und in seinen Augen konnte ich eine glitzernde Träne erkennen. Ich hob eine Hand von seinem maskulinen Rücken, wischte die Träne weg und drehte seinen Kopf zu mir, sodass er gezwungen war, mich anzusehen. „Chérie, wir…“, startete er mit einem französischen Akzent, aber seine Stimme versagte, sein ganzer Körper zitterte und drohte zusammenzubrechen. Er öffnete den Mund und seufzte tief. Meine Augen waren noch immer erwartungsvoll auf seine gerichtet. Und er blickte mich an, wenige Sekunden, er blickte weg. „Chérie“, versuchte er erneut, „wir dürfen uns nicht mehr sehen. Alleine, mein ich. Ich… du… wir dürfen nicht...“ Bei diesen
Seite von 2
Kommentare (0)