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Krimi
BANKÜBERFALL
von Vismara Rudolf
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Im Schalterraum der kleinen Langnauer Bankfiliale war es wohl-tuend kühl, während draussen schwüle Hitze herrschte. Das
hereinfallende Licht, durch die Jalousien angenehm gefiltert, liess
das rote Mahagonyholz der Wandverkleidungen matt erglänzen.
Die nur aus Zeigern bestehende Uhr über der Tür zum Tresor-raum zeigte auf halb drei.
Die Rentnerin Annelies Gosteli stand zögernd zwei Meter vom
Schalter entfernt. Sie war die einzige Kundin. Ihre zittrige Hand fuhr in die Tasche, plötzlich war sie unsicher geworden, hatte sie jetzt das Sparbuch für ihre Enkelin Kathrinchen vergessen?
Auf dem Weg hierher hatte sie doch genauestens überlegt, was alles sie fragen wollte und nun kam ihr nichts mehr in den Sinn. Sie seufzte. Achtzig war sie und ihr Geist war träge geworden.
Doch diese Menschen an den Schaltern hatten keine Geduld mehr, heute musste alles so schnell gehen.
Und jetzt drängte sich noch ein junger Mann an ihr vorbei an den Schalter. Vorhin war doch niemand hinter ihr gewesen? Eine
Unverschämtheit. Und wie er angezogen war. Schwarz von oben bis unten, alles an einem Stück. Nicht einmal seinen Motor-radhelm hatte er abgezogen. Er sah aus wie eine grosse schwarze Raupe. Breitbeinig hatte er sich vor dem Schalter
aufgebaut. Anneliese war empört und schimpft leise vor sich hin: Sie haben einfach keine Manieren mehr!
Als die Kassierin Helga Winter aufschaute, wusste sie gleich Bescheid. Vor dem hatte sie sich immer gefürchtet
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