Kurzgeschichten > Humor |
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Aha, Jean ist also doch Dalis Sohn, jedenfalls ist er davon überzeugt. Als ich ihn mal nach einem Rotwein-Trip fragte, wo er denn eigentlich zur Welt kam, antwortete er: " Meine Mutter gab mich nach meiner Geburt in einem Museum ab, wie einst Moses im Weidenkörbchen. " Er verschwieg mir jedoch, ob das Weidenkörbchen in der Schweiz, in Spanien oder im
Berliner Kupferstichkabinett abgegeben wurde. Is ja auch nicht so wichtig. Hauptsache, er wurde abgegeben, und das stimmt auf alle Fälle, ansonsten wäre er ja nicht hier. Zudem konnte ich nachlesen, dass diese Geburtsvariante auch einem Schweizer Journalisten injiziert wurde - folglich stimmt sie auch.
In Berlin-Prenzlauer Berg und in Berlin-Spandau war ich oft an seiner Seite, wo er bei Events als Dali Bilder kopierte. Er ist sehr sympathisch. Und besonders sympathisch wurde er, als er in meiner Ausstellung in den Schönhauser Allee-Arkaden meine Zeichnungen übermäßig lobte. Das hörte ich gern. Eigentlich könnte er öfter kommen ! Denn die anderen gucken nur ...
Jean trägt so einen gezwirbelten Schnurbart und auch die Kleidung erinnert an Dali. Womöglich is er's doch ? Schließlich ist es sein Bart.
"Hattest du den Bart sofort nach der Inkarnation gekriegt ?" "Nein ! Als ich bei Dali an der Haustür klingelte, öffnete seine Haushälterin die Tür und gab mir einen telefonischen Termin für den nächsten Tag, und ich solle ihm unbedingt ein Geschenk mitbringen. Als ich bei Dali war, sagte er mir, ich solle mir s e i n e n Bart wachsen lassen, um schnell berühmt zu werden. Um den hinzubiegen, brauche ich täglich eine Stunde. Es ist ein Alptraum für mich, vom Bart ein Haar zu verlieren!"
"Vielleicht könntest du ihn hoch versichern lassen..."
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