Kurzgeschichten > Humor |
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Ich drücke den Knopf und es surrt so vor sich hin. Unerwartet klingelt es an meiner Wohnungstür.
„Watten nu ?“, sage ich kopfschüttelnd, öffne und vor der Tür steht ein alter Bekannter.
„Die Haustür war offen !“
„Komm rein, Markus.“
„Na, was treibt dich denn zu mir ?“
„Ach, wollte nur mal gucken, wie es dir geht. Hast' dich schön eingerichtet. Die Wohnung ist größer als deine vorherige.“
„Ja, die is ungefähr 15 Quadratmeter kleiner, weil der Flur im Hause existiert.“
„Aber wirklich prima eingerichtet, sogar mit einer verglasten Garderobe.“
„Das ist ne mobile Dusche ! Momentan hängt der Ledermantel drin und verdeckt alles.“
„Als ich bei deinen Bildern an der Kirche war, stand ich ganz gewaltig unter Strom. Muss manchmal die Medikamente nehmen und da ging's nicht, weil mir das Quellwasser zum Runterspülen fehlte. Heute geht’s mir gut.“
„Kann ich bestätigen, Markus, siehst wie ein blühender Gartenzweig im Frühling aus !“
„Übertreib' nicht. Eine Bekannte von mir malt auch. Die is aber noch nicht sehr lange in der Psychiatrie. Die malt erst kurze Zeit. Aber die kann ihr Leben nicht so einrichten, dass sie wie du leben kann. Na, vielleicht gelingt's ihr, wenn sie länger drin ist.“
„Was malt sie denn ?“
„Die malt mit B l e i s t i f t. Ich weiß nur, dass sie mal einen Jesus malte. Bevor sie ihn aufhing, begann er zu reden. Die haben sich mächtig gestritten. Es kann ja nur einen Jesus in der Wohnung geben. Diesen Streithammel wollte sie mir schenken, aber ich lehnte ab.“
„War er nicht richtig gemalt ?“
„Doch, glaub schon, obwohl ich nicht weiß, wie der wirklich aussieht. Die Maler malen den ja immer wieder anders. Jedenfalls als Fahndungsfoto könnte man die Dinger nicht benutzen !“
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