Kurzgeschichten > Humor |
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Wir verschnauften zunächst auf einer Bank und wollten noch den letzten Kick in der "Nachtbar Clou" erleben. Obwohl wir abgefüllt waren, versuchten wir uns auf den Beinen zu halten.
Kaum waren wir an der Bar, sprach uns ein Hüne an und ließ sich das Porträt meines Freundes zeigen. Mein Mitstreiter erklärte ihm flüsternd, ich sei bereits ein sehr bekannter Berliner Maler. Das erwies sich als beeindruckend und der Große mit dem Zopf fragte, ob der Block auch zu verkaufen sei. Ich verneinte.
"Der wird für ne Ausstellung jebraucht.
"Wat kostet so ne Zeichnung ? "
"Nich ville. 50 Watt !"
"Wieville Blätta sin det ? ?"
"Dreißich."
"Det macht ... 1500 Mark. Ick biete 300 uf die Kralle !"
"Ick weeß nich ..."
"400 !"
"Jut, hast ma übazeucht."
"Lass det anne Jarderobe einwickeln und die hebt'n für mir uf."
Er gab 400 Mark und wir gaben den Block der Garderobenfrau zum Einpacken..
"Nischt wie wech, womöglich jibt det noch Jewitta !",sagte mein Saufkumpel.
Wir verputzten uns außer Sichtweite. Noch lange Zeit lachend wurde die Tour auf einer Bank beendet.
Der Zeichenblock bestand aus leeren Blättern und wir stellten uns vor, wie er am nächsten Tag seine Lage beurteilen würde. Sein Kunsterlebnis dürfte vollkommen gewesen sein.
Eine Schnurre von Prenzlmaler
13. Januar 2008 |
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